Die Gaststätten

In Lauf der Zeit gab es in Schleberoda mehrere Wirtshäuser. Über den Standort und die Anzahl dieser ist in der Literatur kaum etwas zu erfahren. In der „Gemeindegerechtigkeit“ aus dem 18. Jahrhundert ist jedoch zu lesen:

„Bei einem Umtrunk der Gemeinde sollen die Bierfässer im Wechsel von zwei Schankwirten angeschafft werden.“

Alle weiteren Angaben zu den Wirtshäusern von Schleberoda beruhen zum großen Teil auf mündlichen Überlieferungen.
Hinweise auf eine Gaststätte im heutigen Grundstück Nr. 16 – ehemals im Besitz der Familie Förste (heute Waschfeld) – werden um die Zeit um 1870 datiert. Im Vorderhaus befand sich eine Gaststube und im ersten Stock des hinteren Grundstückes der Saal.
Herr Hochbaum kann sich noch an Erzählungen seiner Großmutter, Frau H. Werner, erinnern. Sie sprach von einer kleinen Gaststube im Vorderhaus und einem kleinen Saal im Hinterhaus, Dorfstraße 4. Die zeitliche Einordnung fällt auf ca. 1890, denn im Gemeindeprotokoll von 1895 wird bereits der nächste Gastwirt Barth genannt.
Danach findet die Gaststätte für über sechs Jahrzehnte ihre Heimat im Grundstück Nr. 32 bei Familie Barth (heute Familie Bielmeier).
Der Saal wird erst nach dem 1. Weltkrieg gebaut, nachdem Herr Barth eine größere Summe im Lotto gewonnen hatte. Selbst Freyburger Gäste schwärmten von der Großzügigkeit dieses Saales mit einer Empore und Eichenparkett. Herr Seibicke, der Schwiegersohn von Herrn Barth, verkaufte das Haus 1938 an Otto Bastan. Dieser führte die Gaststätte bis Anfang 1960 und verkaufte an Herrn Franz Ehret. Er bewirtschaftete die Gaststätte nur noch kurze Zeit und die Schleberodaer mussten bis 1981 ohne ein Gasthaus auskommen.
Der Getränkeverkauf erfolgte in dieser Zeit u.a. im Keller des Konsums und auf dem Grundstück Nr. 21 (heute Familie Langhammer).
Anfang der 80er Jahre erfolgte ein umfangreicher Umbau im Grundstück Nr. 8. Im Erdgeschoss fanden der Kindergarten und die Gaststätte ihre neue Heimat.
Im großen Gastraum mit der Schiebtür zum Clubraum bot auch für Faschingsfeiern und Familienfeste viel Platz. Gastwirte waren u.a. Familie Hinkler, Hitschke, Schied, Kegel, Baack und Thiedmann/Diesel.
Neuer Schwung kam 1992 mit Familie Baack. Die Gaststätte wurde nicht nur renoviert, sondern auch neue Gardinen genäht und eine moderne Inneneinrichtung eingebaut.
Da Herr Baack ab 1993 in Naumburg mit dem Bau eines Hotels beschäftigt war, übernahm als Angestellte in bewährter Art und Weise Frau Hinkler die Versorgung der Gäste.
Sie richtete auch eine kleine Verkaufsstelle in der Gaststätte ein. Insbesondere ältere Schleberodaer nutzten gern den Einkauf vor Ort.
Leider wurde die Gaststädte geschlossen und wird nun als Wohnhaus genutzt.